GF-IuK als Führungskraft Teil 4
Modul: Aufgaben des GF-IuK als Führungskraft Teil 4 (16 UE)
Praxiswochenende in der Schill Kaserne Wesel vom 28. bis 30.08.2015
Leider mussten einige Ausbildungstermin aus organisatorischen Gründen ausfallen bzw. verschoben werden. Im Ehrenamt ist es nicht immer ganz einfach, alle Leute unter einen Hut zu bekommen. Um unser sportliches Ausbildungsprogramm zu bewältigen, hatte sich die IuK-Gruppe nach der Sommerpause ein zweites Praxiswochenende verordnet. Dazu haben wir uns in der Schillkaserne Wesel einquartiert. Hier in der Abgeschiedenheit, fern ab von allen störenden Einflüssen hatten wir gute 1,5 Tage Zeit um ausgiebig zu üben und Fehler zu machen. Praxis und Begreifen war heute Thema
Am Freitag den 28.08.2015 gegen 17:00 Uhr rückte das IuK-Vorauskommando in die Schillkaserne ein. Einige Kameraden sorgten für die Infrastruktur im Block 8. Die Ausbildungsstationen, die Unterkunft und das Catering wurden eingerichtet, Beleuchtung, Elektro-, Antennen- und Funktechnik installiert.
Der Rest der Truppe trat am Samstag 29.08.15 um 8:00 Uhr zum Frühstück in der Tuppenküche an.
Als Gäste durften wir zwei interessierte Kameraden der KLW (mit ELW2 & GW-FUNK 01) in unseren Reihen begrüssen.
Der Wettergott muss ein Herz für Fernmelder haben. Bei strahlendem Himmel und sommerlichen Temperaturen starteten wir am Samstag 29.08. pünktlich um 9:00 Uhr mit unserer Stationsausbildung. Zunächst bildeten wir drei Teams. Im Rotationsverfahren lernten die Teilnehmer so alle Fahrzeugbeladungen, Funktionen und den taktischen Einsatzwert kennen.
Station 1: der ELW 1.1
T. Stucke stellte den ELW 1.1 vor und erläuterten die Funktionen, Technik und Kommunikationmöglichkeiten die an Bord sind. Die zwei IDECS-Arbeitsplätze (sowie die Rückfallebene) mit Ihrer Netzwerkstruktur wurde erklärt. Um die Ausstattung kennen zu lernen wurde jedes Kläppchen und Türchen geöffnet – WO ist WAS?
Mit der IDECS-Anlage wurde ausgiebig „gespielt“ und diverse Rufgruppen und Konfigurationen geschaltet. Die Telefon- und Konferenzfunktionen (DECT und GSM) wurden ausprobiert
Station 2: der ELW 2
U. Grans von der KLW, stellte uns sein Fahrzeug und die Ausstattung vor. Er erklärte uns die Funktionen, Technik und Kommunikationmöglichkeiten die an Bord sind. Welche Anschlüsse lassen sich einspeisen? Der ELW 2 ist für uns kein Unbekannter. Anhand der installierten Technik, merken die Teilnehmer sehr schell, dass das Fahrzeug schon 10 Jahr auf dem Buckel hat. Trotz allem, ist der ELW 2 keine „alte Möhre“. Über eine Schnittstelle zum neueren ELW 1.1 können beide Führungsfahrzeuge miteinander kommunizieren und als eine Einheit operieren. Auch hier, war das Begreifen wörtlich gemeint.
Station 3: unser Anhänger - mobile Pressenstelle (MoPs)
H.W. Rittmann erklärte uns die Aufgabe der MoPs bzw. die Rolle des Pressesprechers und des Medienzentrums Kreis Wesel (S5, BuMA) im Ernstfall. Das verlastete Material und jede Box wurden inspiziert. Auch auf das Thema Fahrzeugabsicherung wurde eingegangen. Unser 5 kVA Stromerzeuger, das E-Material sowie das aufblasbare Zelt mit seiner kompletten Ausstattung an Bürokommunikation kamen am Nachmittag zum Einsatz.
Station 4: GW-IuK - TETRA Digitalfunk Equipment
Unter diesem Begriff, ist alles zusammengefasst was zur analogen und digitalen Kommunikation gehört. Das ist das Reich von F. v.d. Sand. In tragbaren Koffern und Kisten finden wir hier neben kompletten Funkgeräten, alles was zur drahtgebundene und drahtlose Kommunikation nötig ist. Das Fahrzeug ist mit diverse Antennen, Kopplern, Kabelmaterial und Anschlüsse für 2m/4m und digitaler Funktechnik, sowie mit Werkzeugen und diverse Messgeräte ausgestattet.
Kurz um - eine fahrbare Reparaturwerkstatt einschliesslich Ersatzteilen und Zubehör die direkt zur IuK-Gruppe gehört.
An dieser Station befassten wir uns heute ausschliesslich mit Digitalfunk. Wir lernten HRT, MRT, Feststationen und Koffergeräte kennen. Wir schalteten Repeater, Gateway und verschiedene TMO/DMO Rufgruppen. Wir simulierten Antennen-, Kabel- und Bedienungsfehler. Es wurden Fragen geklärt wie:
- was kann den Digitalfunk stören oder unmöglich machen?
- was ist beim Datenfunk und Datensicherheit zu beachten?
- welche Konfiguration ist schaltbar, welche nicht?
- SIM-Karten und Sicherheitscodierung?
- Funkausleuchtung und Leistungsmessung?
Das unterschiedliche Zubehör, wie Sprechgarnituren, Antennenarten, Koppler wurde vorgestellt. Bei unseren Einsätzen ist die IuK ein Dienstleister und i.d.R. der erste Ansprechpartner. Wir schaffen, geeignete Kommunikationsverbindungen, betreiben diese und entstören bei Bedarf. Unisono – haben wir festgestellt, dass eine sichere Handhabung der TETRA-Geräte nur durch regelmäßiges arbeiten mit unseren Material möglich ist. In diesem Punkt hat der „alte“ Analogfunk einen deutlichen Vorteil.
Station 5: GW-Funk 01
Zum ersten Mal bei uns, war der neuen GW-Funk 01. Das Fahrzeug WES KW 152 lief ausserhalb der Konkurrenz. Wir nutzten die Gelegenheit zur Information um auch dieses Fahrzeug kennen zu lernen. Es ist in erster Linie als Servicefahrzeug für den Kreis Wesel unterwegs und seit ca. 2 Monaten im Einsatz. Nur bei besonderem Bedarf, kann auch die IuK-Gruppe auf dieses Fahrzeug zugreifen.
L. Jansen von der KLW, stellte uns das Fahrzeug mit seiner Ausstattung und Funktionen vor. Auch hier finden wir einen IDECS-Arbeitsplatz mit analoger und digitaler Funktechnik. Für Messfahrten und Ausleuchtungen verfügt das Fahrzeug über eine umfangreiche Antennen- und Messtechnik.
Für die Reparatur und Entstörung steht im Heck eine rollende Werkstatt zu Verfügung. Das Fahrzeug ist nicht zu verwechseln mit Friedhelm´s VW-T4 BUS (GW-IuK).
Mittagspause:
Pünktlich um 13:00 Uhr fand sich die gesamte Gruppe in der Truppenküche zum Mittagessen ein. Noch ein Kaffee unter unserem Pavillon und weiter ging’s im Programm.
Ab 14:30 Uhr ging es in die Vollen. Bei nunmehr 30 °C im Schatten kam das Kommando: alle Fahrzeuge aufrüsten.
Der Standort wurde verlegt. Unter den Schleppdächern wurde alles wieder einsatzmäßig aufgebaut.
Jedes Team übernahm einen Part. Die MoPs. inkl. Zelt mit Einrichtung für die Presse- und Medienarbeit (S5) wurde binnen 30 Minuten aufgebaut. Unser
Moppel sorgt für eine autarke Stromversorgung.
Der für die Bürokommunikation notwendige Telefon- und Faxanschluss wurde herangeführt. Ergänzt durch GSM-Verbindung und Digitalfunk konnten wir dem Pressesprecher die Einsatzbereitschaft des Medienzentrums melden. Auf unsere autarke Zeltheizung konnten wir heute verzichten.
Das Kommando zum Rückbau des Medienzentrums kam um 16:30 Uhr. Abbau und alles wieder an Ort- und Stelle verladen. Wir haben den Einsatzort besenrein um 17:15 Uhr in Richtung Unterkunft im Block 8 verlassen.
Ein langer und schweisstreibender Ausbildungstag neigte sich dem Ende zu. Schuhe aus und raus aus den Einsatzklamotten, ab unter die Dusche
Station 6: Grill und Zapfstelle
Feierabend für Heute - Jetzt war gemütliches Beisammensein befohlen. Grillspezialitäten und ein lecker Bierchen vom Fass.
Fernmelder-Herz, was willst du mehr?
Am Sonntag 30.08.15
Das Wort zum Sonntag - nach dem Frühstück, haben wir unsere gelungene Veranstaltung noch einmal reflektiert. Alle Fragen zum Thema: Digitalfunk zusammengefasst und besprochen. Anregungen und Verbesserungsvorschläge wurden aufgenommen. Lob und Kritik diskutiert.
Gegen 10:30 Uhr - Kommando fertig machen zum Abrücken.
Unterkunft räumen und den Block 8 besenrein verlassen. Im MOT-Marsch haben wir die Schillkaserne um 11:30 Uhr in Richtung UK-Rudolf-Diesel-Strasse verlassen. Dort haben wir gemeinsam unser Material sortiert, gesichtet und die Einsatzbereitschaft aller Fahrzeuge wieder hergestellt. Unser Ausbildungswochenende endete gegen 12:30 Uhr.
Fazit:
Es war ein anstrengendes Wochenende, an dem viel Wissen und Fertigkeiten vermittelt werden konnte. Ich denke, es war eine effiziente, interessante und kurzweilige Ausbildungsveranstaltung. Es war für jeden etwas dabei. Sowohl Auffrischung für den Profi mit Insider Tipps, als auch viel Neues und Basics für Mitglieder, die noch nicht so lange dazu gehören. Jeder konnte hier etwas für sich mitnehmen. Auch die Kameradschaftspflege kam nicht zu kurz.
Wir waren uns aber auch alle einig, dass Unterweisung und Theorie nicht ausreichend ist. Nur regelmäßigen Training und praktisches Arbeiten mit unserem Equipment, kann den hohen Ausbildungsstand und Einsatzwert jeder Einsatzkraft sicherstellen.